Wie Kinder profitieren

Theater ist ein wirkungsvolles Mittel, Menschen echte Begegnungen zu ermöglichen. Theaterspiel berührt unmittelbar tiefere Ebenen des Menschseins. Durch manchmal problematische soziale Dispositionen hindurch erreicht es den ganzen Menschen. Es macht sicht- und spürbar, was sonst unsichtbar vorhanden ist und wirkt.

Kinder bringen sich ins Theaterspiel ein, mit dem was sie sind. Jedes Kind macht auf seine Weise das Spiel reich und vielfältig. Das zu erleben, tut den Kindern gut. Sie sind wichtig. So wie sie sind, finden sie einen Platz im Ganzen, ganz konkret. Im Spiel der Tiere wird das sehr schön deutlich: Sie erleben das gewählte Tier mit ihrem ganzen Körper und drücken es aus. Ein Reh ist ein Reh und keine Schlange, ein Löwe agiert anders als eine Giraffe, miteinander bilden sie ein lebendiges Ganzes.

Kinder machen wertvolle Schritte darin, sich selbst wahrzunehmen, wie sie sind. Sie üben sich darin, die anderen wahrzunehmen, wie sie sind. Sie lernen im Spiel, einander zu vertrauen und zu unterstützen.

Auf behutsamem und nicht konfrontativem Weg können sich Blockierungen lösen.

Kinder finden in die Ruhe und Aufmerksamkeit. Sensibilisierungsübungen helfen, dass sie immer achtsamer sich selbst und den anderen gegenüber werden.

Ihre Ideen und Impulse sind gefragt. Aus den Kindern entsteht das Theater. Sie sind es, die sich ausdrücken. Die Regiearbeit besteht darin, dafür den sicheren Raum zu schaffen, sie zu ermuntern und ihr Spiel unterstützend zu strukturieren. Ich arbeite mit ihnen mit derselben Ernsthaftigkeit, mit der ich auch mit Berufskollegen arbeiten würde. Das überträgt sich auf die Kinder. Sie fühlen sich ernst genommen, öffnen sich und übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Spiel und fürs ganze Gelingen.

Energien, wie z.B. Aggressivität, die sonst versteckt werden müssen, dürfen im spielerischen Rahmen und in klaren Regeln ausgedrückt und erlebt werden.