Gespürtes Theater

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Werdenberger & Obertoggenburger, Mittwoch, 21. Mai 2008

"Väterchen, wie spielt man Frieden?"

Unter dem Titel: "Unser Karneval der Tiere" fanden sich alle Kinder des Kindergartens und der Primarchule Salwz mit ihren Lehrkräften zu einem gemeinschaftlichen Unterrichtsprojekt zusammen. Unterstützt wurden sie durch Margrit Proske vom CHORA Theater.

Salez. - "Väterchen, wie spielt man Frieden?" Diese Frage, überliefert aus einer Geschichte von Tolstoi, war Ausgangspunkt und Überleitung zur Schlussveranstaltung der Projektwoche, zu der alle Eltern eingeladen waren. In ihrer Einführung stellte die Schulleiterin das Projekt vor, erläuterte die Arbeitsweisweise und beleuchtete den Zusammenhang mit der wichtigen Aufgabe der Gewaltprävention.
Zusammen mit Margrit Proske nahm das Projekt Gestalt an und wurde mit den Lehrkräften gemeinsam vorbereitet.Jedes Kind konnte ein Tier auswählen, das es entweder mit einer Figur oder dem eigenen Körper spielen wollte. Dafür wurde in der körperbezogenen Theaterarbeit mit der Theaterfachfrau eine Atmosphäre des Vertrauens und der gegenseitigen Achtsamkeit geschaffen. Mit der Wahl der Tiere tat sich eine höchst spannende, bunte und vielfältige Welt auf, die mit Wasser-, Land- und Lufttieren, vom Floh bis zur Giraffe bevölkert war.

Sich in das gewählte Tier hinein versetzen
Die Herausforderung und das Vergnügen bestand nun darin, sich in das gewählte Tier hineinzuversetzen, es durch den eigenen Körper zu erleben und auszudrücken. Aus Begegnungen zwischen den Tieren entwickelten sich kleine Geschichten. In altersgemischten Gruppen entstanden schliesslich sechs Spielszenen. Parallel dazu lief die Bastelwerkstatt auf Hochtouren. Es galt, Masken und Requisiten für die Tierfiguren herzustellen. Ein grosses Phantasiegewächs heraus, aus dem die Szenen wie Blüten wuchsen, wurde ebenfalls gemeinsam gestaltet. Mit dem Näherrücken der Vorstellung nahm bei den Kindern die Konzentration, die Verantwortung für die eigene Szene und für den gesamten Ablauf merklich zu.

Vorstellung als Höhepunkt
Als es dann am Donnerstagabend soweit war, wurden die Zuschauer vor dem Schulzentrum Türggenau von der Schulleiterin in Empfang genommen und durch eine lianenbehangene Eintrittspforte in die Aula geleitet. Dort herrschte absolute Konzentration und erwartungsvolle Stille. Die Zuschauer setzen sich in konzentrischen Kreisen um die Spielfläche und wurden so symbolisch ebenfalls zu einem Teil des Ganzen. Untermalt von sphärischen Klängen des Orffschen Klangfensters und den Tierstimmen der Soundgruppen entfaltete sich ein kleines Gesamtkunstwerk aus Bewegung, Licht, Farben, Formen und Klängen. Für einen Moment wähnte man sich in einer anderen, magischen Welt.

Und welche Rolle spielt darin Tolstoi? Als Tolstoi durch die Stadt Moskau spazierte, begegnete er einer Horde von Kindern, die wild um sich schossen. „Kinder, was spielt ihr denn da?“ „Wir spielen Krieg!“ war als begeisterte Antwort zu hören. Tolstoi erwiderte: „Aber Kinder, ihr sollt nicht Krieg, ihr sollt den Frieden spielen!“ Worauf eines der Kinder fragte: „Väterchen, wie spielt man Frieden?“
Vielleicht so, wie es die Kinder und die Erwachsenen an jenem Donnerstagabend im Karneval der Tiere erlebt haben: Ganz bei sich, ganz bei der Sache und aufgehoben im Ganzen. (pd)






 

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